Historie

In früherer Zeit, im 18. Jahrhundert sogar bis Anfang des 19.Jahrhunderts waren Musikanten auf dem Land eher umstritten, galten als arbeitsscheu, waren selten sesshaft und, falls es nichts zu musizieren gab, verdienten sie ihr Geld auf jede Weise, mal mehr mal weniger redlich. Die Pfarrherren hatten damit ihre liebe Not, da sie um die Moral fürchteten, und das sicherlich nicht unbegründet. Die Freude am Musizieren und die Musikalität lag den Leitzachtalern aber von je her im Blut und daher gab es bereits im 18.Jahrhundert, so ca. um 1780 Musikanten, die sich einen Namen machten. Urkundlich nachweisbar ist ein in Elbach ansässiger Harfenspieler namens Ritzinger sowie ein musizierender Komödiant namens Rentsch. Anfangs des 19. Jahrhunderts, es dürfte um 1830 gewesen sein, wird jedoch ein Trompeter namens Halbmair erwähnt, er stammte übrigens aus dem heute nicht mehr existierenden Brem-Anwesen vom Schwarzenberg. Dieser durfte zu hohen Festtagen während der Wandlung ein Signal von der Porlaubn blasen, und konnte sich daher mit gutem Recht, neben den Organisten, als erster Elbacher Kirchenmusiker bezeichnen. Die Organisten waren, soweit erforschbar, ausschließlich die Schullehrer.

Und damit sind wir am Ursprung der Musikkapelle Elbach. Der seinerzeitige Lehrer Josef Auer suchte sich aus den Reihen der Gebirgsschützenkompanie 7 talentierte und musikalische junge Leute und begründete ein kleines Musikkorps, welches der Kompanie voranschritt, jedoch auch sonst zu festlichen Anlässen sowie gelegentlich zum Tanz aufspielte. Es war das Jahr 1846.
Großen Verdienst erwarben sich besonders in den ersten Jahrzehnten der Existenz der Kapelle die Lehrer der Elbacher Schule. Nachfolger von Josef Auer wurde der Lehrer Wendelin Sellmayer. Ihm folgten die Lehrer Johann Baptist Führer, Martin Weber und Josef Sedlmair. Die Lehrer, die eigentlich immer gleichzeitig Chorregenten waren, was wiederum gute Notenkenntnisse zur Voraussetzung hatte, erkannten schon während der Schulzeit die begabten Buben, die sich zu Sängern und Musikanten eigneten, und förderten diese entsprechend.
Lehrer Wendelin Sellmayer, seit 1852 Musikmeister, hervorragender Organist, Violinspieler und Althornbläser führte im selben Jahr zusammen mit dem Ortmannbauern Andre Hehenleimer eine Geldsammlung für den Instrumentenankauf durch. Darüber hinaus warb Lehrer Sellmayr, der vorher in Deining tätig war, von dort Musiker, denen er in Elbach und Umgebung Anstellungen verschaffte. Diese nahmen sich der Ausbildung der jungen Elbacher an, die sich mit großer Freude und Eifer an die Erlernung ihrer neuen Instrumente machten. Ca. 23 Jahre später fungierte der Schmied von Hundham, Josef Reil, als Musikmeister. Reil, Vorfahre der heute so bekannten Schlierseer Musikerfamilie Reil, verdient in dieser Chronik besondere Erwähnung. Er war nicht nur ein hervorragender Musiker, er beherrschte die Klarinette, das Flügelhorn und das Althorn, sondern auch ein exzellenter Kapellmeister.
Der Nachwelt unsterblich wurde er jedoch als Komponist und Aufzeichner einer bis zum heutigen Tag hochaktuell. Sogar Otto Ebner verwendete die Reil’schen Themen in seinen Halbwalzerheften für Klarinette, Trompete und Posaune. In kaum einer oberbayerischen Kapelle fehlen diese Walzer und Ländler im Repertoire.
Im Jahre 1875 spendete Josef Reil zusammen mit Franz Kirchberger, Bauernsohn vom Höher, 100 Goldmark zum Ankauf neuer Instrumente und Musikalien.
1878, die Kapelle stand unter der Leitung von Musikmeister Johann Frauenrieder, Zimmermann in Hundham, abstammend vom Sebald von Greisbach, wurde von diesem das erste Kassenbuch eingerichtet und wertvolle Aufzeichnungen gemacht, die auch der heutigen Chronik zugrunde liegen. Dieses Buch befindet sich im Archiv der Musikkapelle Elbach.
Im Jahr 1882 feierte die junge Elbacher Kapelle ihr erstes Jubiläum, nämlich das ihres 30 jährigen Bestehens. Initiator dieses Festes war der Lehrer Martin Weber, der irrtümlich davon ausgegangen war, dass die Kapelle erst 1852 gegründet sei. Die heutige Quellenforschung ergab erst die hier wiedergegebenen Daten. Den feierlichen Rahmen des Jubiläums gestaltete Lehrer Martin Weber durch vierhändige Klavierstücke, die er mit seiner Frau zusammen zur Aufführung brachte.
Die Zeit über die Jahrhundertwende bis hin zum 1. Weltkrieg verlief für die Musikkapelle  Elbach ohne besondere Ereignisse. Die Kapelle war ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens des Leitzachtales und der Pfarrei Elbach geworden. Sie war nicht mehr wegzudenken bei allen hohen Kirchenfesten, bei Beerdigungen, Veranstaltungen der Ortsvereine, wie Jahrtage, Gründungsfeste, Fahnenweihen etc., sowie bei Bauernhochzeiten. Die Kapelle .entwickelte sich in dieser Zeit zu hoher Blüte, woran die jeweiligen Musikmeister aber nicht zuletzt alle mitwirkende Musiker erheblichen Anteil hatten.
Auf den schon erwähnten Dirigenten Johann Frauenrieder folgte als Aushilfe Georg Reil, Musikmeister in Schliersee, der auch Flöte, Klarinette, Flügelhorn und C-Trompete blies. Es folgte dann Johann Bonleitner, der wiederum 1918 von Josef Bonleitner abgelöst wurde. Zwischenzeitlich, wahrscheinlich während des Krieges hatte auch Andreas Eggersberger die Stabführung.
Hier wäre die Musikerfamilie Funk (Kohler) zu erwähnen. Seit 1912 blies Josef Funk die Baßtrompete und war aktiv bis 1962. Diese Aktivität setzte sich in Sohn und Enkeln fort. Der 1. Weltkrieg unterbrach die erfreuliche Entwicklung der Kapelle jäh. Viele Musiker mussten einrücken und zum großen Schmerz aller mussten viele ihr Leben lassen. Auch durch Verwundungen wurde manchem Musiker die aktive Tätigkeit’ bei der Kapelle verwehrt. Da auch keine Reparaturen an den Instrumenten mehr zur Durchführung kamen, hatte die Kapelle bei Kriegsende einen absoluten Tiefstand erreicht. Doch schon im Jahr 1919 scharten sich die verbliebenen um ihren Meister Josef Bonleitner und beschlossen im alten Sinn weiterzumachen. Bekannte Namen wie Andreas Bacher (Rauscher) 1918, Xaver Kirchberger (Rainer Durham) 1919, der Gruber Pauli – Paul Priller 1920, Marinus Hacklinger (Holzer) 1921 und 1925 Josef Estner Rettenbach traten als Neuanfänger der Kapelle bei.
Ein neues ernstes Problem trat auf, als auf Veranlassung des seinerzeitigen Schulleiters und Chorregenten, des Hauptlehrers Josef Brunnhubers die Orgel der Elbacher Pfarrkirche generalüberholt wurde und eine um einen Halbton höhere Stimmung erhielt. Die notwendige Überholung und gesamte Umstimmung sämtlicher Blasinstrumente erforderte einen Geldaufwand, der aus eigener Kraft nicht zu lösen war. Es folgte der legendäre Bittbrief des Lehrers Brunnhuber, unterfertigt vom Musikmeister Josef Bonleitner, an die Öffentlichkeit, der ein nicht erwartetes Echo fand. Die Gemeinde Hundham mit 400 Mark (davon 200 Mark als Darlehen), der Veteranenverein und die Gebirgsschützen je 50 Mark, der Krankenunterstützungsverein und der Trachtenverein je 30 Mark, der Edelweiß Verein 15 Mark sowie die Privatspender Pfr. Frühbeis 20 Mark, Nickolaus Schönauer Obergschwendt 50  Mark, Joh. Schnitzenbaumer Wirt 30 Mark, der Müller  Joh. Dialler 20 Mark, Frau Kniffier Achatswies 20 Mark, Georg Schoner Ehard 20 Mark und Georg Stöger Stög, Jos. Maier Elbach, Eduard Eisner Öd, Franz Frei und Franz Matt je 10 Mark waren die edlen Spender.
Die Spenden ermöglichten der Kapelle alle Anschaffungen und notwendigen Umbauten und Reparaturen vorzunehmen. Selbstverständlich beteiligten sich alle Musikanten im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten.
Die Ära Josef Bonleitner währte bis Ende des zweiten Weltkrieges 1945. Ihm zur Seite stand sein Bruder Franz Bonleitner, der das Kassenbuch führte und sonstige Aufzeichnungen machte, die nicht zuletzt maßgeblichen Anteil an der Erstellung dieser Chronik haben. Franz Bonleitner war im 1. Weltkrieg durch einen Lungenschuss so schwer verwundet worden, dass er nicht mehr musizieren konnte. In diese Zeit fielen auch die Eintritte der Musiker Maier Lorenz Oed und Priller Ludwig Uslau neben vielen anderen, die sich alle um die Musikkapelle verdient gemacht haben. Während der Nazizeit stand die Musikkapelle ihren Mann im dörflichen Geschehen, ohne sich jedoch vor den Propagandawagen der Staatsmacht spannen zu lassen. Einige Musiker leisteten ihren Wehrdienst bei der Militärmusik ab, was einen befruchtenden Einfluss auf die Qualität der Kapelle hinterließ. An dieser Stelle sei die Bemerkung erlaubt, dass seit der Gründung der Kapelle ein ganz großer Teil der früheren sowie der heutige Kapellmeister ein gerüttelt Maß an Rüstzeug, neben ihrer angeborenen Musikalität, aus ihrer aktiven Dienstzeit bei verschiedenen Militärmusikkapellen schöpfen konnten.

Taktstockübergabe 1945  
Im 2. Weltkrieg musste die Kapelle wieder entsprechenden Blutzoll entrichten, blieb aber in ihrer Substanz erhalten. Nach ·26 jähriger Dirigentschaft ging im Jahr 1945 die Leitung der Kapelle von Josef Bonleitner an Paul Priller Grub über. Gleich zu Anfang seiner Tätigkeit fiel im Frühjahr 1946 das 100 jährige Geburtstagsfest der Kapelle, welches gebührend gefeiert wurde.  
Neben vielen Nachbarkapellen konnte auch die Tiroler Schützenkapelle aus Scheffau begrüßt werden, womit erstmalig der Kontakt ins benachbarte Österreich hergestellt wurde. Ein Gegenbesuch vertiefte diese Kontakte.  
Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg brachte auch wieder entsprechenden Aufschwung und vor allem neue junge Mitglieder mit viel Schwung und Begeisterung. Um nur einige zu erwähnen, die auch musikalisch bereit waren Verantwortung zu tragen, seien die Namen Maierhofer Sepp, Kirchberger Hans Gern, Priller Ludwig jun. Uslau, Priller Klaus Uslau, Kirchberger Kaspar genannt, neben vielen anderen, die den Fortbestand der Kapelle sicherten. Die Anforderungen an die Musikkapellen stiegen enorm durch die wachsende Mobilität. Reisebusse ermöglichten die Überwindung größerer Entfernungen, womit automatisch der Konkurrenzdruck zu anderen Kapellen auftrat. Das Repertoire wuchs ununterbrochen durch den steten Wandel in der Aufgabenstellung. Aus den ehemaligen Dorfmusiken entwickelten sich Blaskapellen, die höheren Ansprüchen gerecht zu werden hatten ohne ihren Charakter zu verlieren.

Ehrungen 1965
In diese Aufbruchsstimmung fiel die Übergabe des Taktstockes im Jahr 1966 von Paul Priller an Ludwig Priller Uslau. Der Chronist, schon unter Paul Priller aktiv, erinnert sich nachhaltig an den Wandel in der Disziplin, die Änderung des Probenraumes in Kirchstiegl von der Gaststube in Ehrungen 1965 , den Saal und entscheidende organisatorische Maßnahmen um den Probenbetrieb zu rationalisieren . Die nunmehr wesentlich straffere Führung der Kapelle fand ihren Ausfluss in zunehmend gesteigerter Leistung, die ihren Niederschlag in der allgemeinen Zustimmung und der positiven Kritik fand. Die Anforderungen durch die zunehmende konzertante Arbeit stiegen entsprechend, ohne den Charakter der Kapelle zu verändern.  
Zum Abschluss der Ära Paul Priller bereitete die Kapelle ihm einen ehrenvollen Abschied durch ein noch von ihm einstudiertes Konzert. Die sehr wohlwollende Presseveröffentlichung dieses gelungenen Abends ist dem Protokollbuch der Kapelle beigefügt.  
Seit Beginn der Dirigentschaft von Ludwig Priller Uslau wird ein Protokollbuch geführt in dem nunmehr alle Aktivitäten, Proben, Aufführungen, Ausflüge usw. schriftlich festgehalten werden.  
Dieses Protokollbuch gibt nunmehr genauestens Aufschluss über den gesamten Tätigkeitsbereich einschließlich aller personellen Veränderungen innerhalb der Musikkapelle bis zum 22.März 1986, der Verabschiedung des Meisters Ludwig Priller und des Beginns der Stabführung von Klaus Priller.

Taktstockübergabe 1986
1999 war die Taktstockübergabe von Klaus Priller an Georg Hacklinger, welcher bis Ende 2016 Musikmeister der Musikkapelle Elbach war. Georg an dieser Stelle nochmal ein ganz sakrisches “Vergelt´s Gott für deine Zeit, Arbeit und Fleiß über die letzten 17 Jahre als Dirigent und Musikant”.

Im Dezember 2016 wurden Neuwahlen durchgeführt. In den darauffolgenden sechs Jahren spielte die Musikkapelle unter der Leitung von Klausi Priller.

Seit 2023 leitet Peter Schoner die musikalischen Geschicke.